Am 1. Juni ist es soweit: LEGO wird zwei neue Züge auf den Markt bringen. Den Personen-Schnellzug für 149,99 Euro und einen neuen Güterzug für 179,99 Euro. Beides sicherlich keine Sets, die man mal eben so kauft, insbesondere nicht fürs Kinderzimmer. Etwas günstiger ist der „alte“ Personenzug, das LEGO City Set 60197. Der gelb-blaue Zug ist beim Hersteller direkt für 129,99 Euro zu haben, im Handel bereits für 100 Euro oder sogar darunter.

  • 677 Teile
  • 13+101+44+38 Bauschritte
  • 4 Mini-Figur + 20 Schienen
  • UVP: 129,99 Euro
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Themenwelt: City

Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass selbst der im Vergleich günstige Personenzug noch eine ziemlich teure Angelegenheit ist. Zumal LEGO beim Zubehör wirklich sehr sparsam ist: Der sogenannte Bahnsteig ist im Grunde genommen ein schlechter Witz. Der Zug ist fast sieben Mal so lang, das passt nicht mal annähernd zusammen. Selbst die Waggons sind deutlich länger als das, was uns LEGO als Bahnsteig verkaufen will. Dass dann auch noch die wenigen wichtigen Details per Aufkleber gelöst werden, das ist bezeichnend.

Und klar ist auch: Die mitgelieferten Schienen werden auf Dauer nicht für maximalen Spaß sorgen. Mit den 16 Kurven und 4 Geraden kann nur ein einfaches Oval gebaut werden. Der Kauf des 15 bis 20 Euro teuren Schienen-Sets mit acht Gerade, vier Kurven und acht kleinen flexiblen Schienen ist eigentlich schon ein Muss.

Achtung: 10 notwendige AAA-Batterien müssen selbst gekauft werden

Aber kommen wir zum Zug. Hier wird natürlich zunächst die Lokomotive gebaut, die mir vom Design her übrigens sehr zusagt. Mir persönlich gefällt die Farbgebung deutlich besser als beim neuen Personen-Schnellzug, aber das könnt ihr natürlich ganz anders sehen.

Im Triebwagen ist auch der Powered Up Hub verbaut, der die Räder der Lok antreibt. Sechs AAA-Batterien müssen hier eingelegt werden, vier weitere kommen in den Controller. Die Batterien sind nicht im Lieferumfang enthalten, plant sie beim Kauf daher unbedingt mit ein. Nicht ganz unwichtig: Mit einigen wenigen Handgriffen kommt man gut an die Batteriebox heran, für den Austausch der Batterien selbst ist allerdings ein Schraubendreher notwendig.

Bei den beiden Waggons, die jeweils magnetisch gekuppelt werden, werden weitaus weniger Farben verbaut, was ich sehr passend finde. Es gibt einen Speisewagen und einen normalen Waggon mit insgesamt vier Sitzplätzen und einem Fach fürs Gepäck. Bei sechs Noppen Breite, von denen zwei für die Außenwände benötigt werden, ist man vom Design natürlich recht eingeschränkt.

Der Bau des LEGO City Personenzugs im Detail

Ohnehin muss man sagen, dass beim Personenzug nicht unbedingt der Bauspaß im Vordergrund steht. Insbesondere bei den beiden Waggons ist der Bau natürlich recht ähnlich und naturgemäß wenig abwechslungsreich. Design-technisch hätte ich hier nur einen Wunsch: Der hintere Waggon hätte durchaus noch einen Führerstand verdient gehabt. Insgesamt ist die Schwierigkeit beim Bau sehr überschaubar, abgesehen von der Menge der Teile dürfte den Zug selbst ein vier oder fünf Jahre altes Kind problemlos zusammenbauen können.

Der Spaß fängt am Ende sicherlich erst auf der Strecke an. Hier macht es sich meiner Meinung nach wirklich bezahlt, dass LEGO bei den Zügen, im Gegensatz zu manchen Technic-Modellen, noch einen Controller beilegt. Das ist fürs Kinderzimmer einfach die perfekte Wahl, auch wenn man natürlich nur die Geschwindigkeit in zehn Stufen erhöhen oder verringern und den Zug per Knopfdruck sofort stoppen kann. Was soll sonst auch noch möglich sein?

Echter Mehrwert per App

Genau das zeigt die LEGO Powered Up Anwendung, die ich euch vergangene Woche schon auf appgefahren.de etwas mehr im Detail gezeigt habe. Hier gibt es nicht nur einen erweiterten Controller mit sechs akustischen Signalen, sondern auch einen Erschaffen-Modus. Hier könnt ihr den Zug selbst programmieren und eigenständig durch eure kleine LEGO City fahren lassen. Es gibt sogar die Möglichkeit, den Personenzug mit einem Farbsensor auszustatten, so dass er farbige Steine am Boden erkennt und entsprechende Aktionen automatisch ausführt. Aber das ist eine andere Geschichte…

Keine Frage: Wenn ich damals so einen Personenzug geschenkt bekommen hätte, wäre ich wahnsinnig stolz darauf. Vermutlich würden die Kinder im ersten Moment auch über die Schwächen des Sets hinwegsehen. Der Bahnhof wird einfach mit Teilen aus der großen Steinekiste gebaut und ein Schienen-Set wird einfach vom Taschengeld gekauft. Von mir gibt es für den Personenzug einen Daumen nach oben, auch weil er aktuell der günstigste Zug aus dem LEGO-Portfolio ist.

LEGO City 60197 Personenzug

129,99 EUR 95,25 EUR

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