Unsere Mond-Mission geht langsam aber sicher zu Ende. Ich habe euch schon den Mond-Rover, die Mond-Raumstation und die Mond-Forschungsbasis vorgestellt. LEGO hat aber noch ein viertes Set aus der neuen City-Serie am Start: Das Raumfahrtzentrum. Das Set mit der Nummer 60351 wird nur im Online-Shop von LEGO und bei einigen ausgewählten Händlern verkauft. Zu diesen gehört auch Proshop.de, die mir das Raumfahrtzentrum zum Probebau zur Verfügung gestellt haben.

  • 1.010 Teile
  • 53+64+30+206 Bauschritte
  • 7 Mini-Figuren
  • UVP: 139,99 Euro
  • Erscheinungsjahr: 2022
  • Themenwelt: City

Die 1.010 Teile teilen sich auf acht Beutel und vier Anleitungen auf. Auch wenn die Steine-Zahl für ein City-Set schon recht hoch ist, lässt sich der Bau so wunderbar in mehrere Etappen einteilen.

Die erste Anleitung: Roboter, Meteorit und Servicefahrzeug

Der Bau des Raumfahrtzentrums startet zunächst einmal relativ entspannt, aber gleich mit einem kleinen Highlight: In neun Schritten wird ein kleiner Mini-Roboter gebaut, der sogar mit einem roten Leuchtstein ausgestattet ist. Der Spielwert des Roboters ist vielleicht nicht unbedingt groß, der leuchtende Stein erfreut mich aber umso mehr.

Der Roboter soll einen auf die Erde gestürzten Meteoriten untersuchen, der als nächstes gebaut wird. Das auf den Boden gestürzte Gestein lässt sich öffnen, zum Vorschein kommt ein Kristall und ein kleiner Einzeller, den wir auch schon vom Mond kennen.

Weiter geht es mit einem sechs Noppen breiten Servicefahrzeug, in dem insgesamt vier Personen Platz finden. Neben Fahrer und Beifahrer können hinten auch noch zwei Astronauten transportiert werden. Insgesamt sind im Set übrigens sieben Mini-Figuren enthalten. Alternativ kann das Servicefahrzeug mit einem kleinen Kran den abgestürzten Meteoriten auf die Ladefläche heben.

Die zweite Anleitung: Garage mit Sternwarte

Auf einer 16 x 16 Noppen großen Platte wird aus den LEGO-Steinen der zweiten Tüte eine Garage für das Raumfahrtzentrum gebaut. Die Garage ist an den Seiten und hinten offen, vorne ist sie mit einem großen Rolltor ausgestattet. Ich mag Rolltore, sie waren schon früher eine tolle Sache. Sonst ist in der Garage nicht viel zu finden, außer ein wenig Werkzeug. Am Ende soll hier aber auch nur das Fahrzeug untergestellt werden – und dieser Zweck wird definitiv erfüllt.

Auf der Garage wird eine kleine Sternwarte gebaut. Hier kommen unter anderem für den Bildschirm des Professors leider die ersten Aufkleber zum Einsatz. Gefreut habe ich mich über eine echte Lupe und ein Teleskop, das mit einem kleinen Technic-Mechanismus bewegt werden kann. Zudem ist die gesamte Kuppel auf der Garage drehbar und wird mit vier großen Formteilen geschlossen, die manuell geöffnet werden können. Insgesamt ein Gebäude, das mir gut gefällt.

Die dritte Anleitung: Das Kontrollzentrum

Das kann ich für das Kontrollzentrum des LEGO City 60351 Raumfahrtzentrums leider nicht behaupten. Auf einer 8 x 16 Noppen großen Platte fällt es aus meiner Sicht einfach ein wenig zu klein aus, auch wenn alles enthalten ist, was man in so einem Gebäude braucht. Es gibt Bildschirme (mit Aufklebern) und ein Mini-Raketen-Modell. Auch an den roten Startknopf hat LEGO gedacht.

Fast klasse: An einer Seite des Raums kann ein Raketen-Start simuliert werden. Eigentlich eine richtig tolle Idee, für die man aber leider zwingend mehrere Aufkleber verwenden muss. Hier wären bedruckte Teile eine grandiose Sache gewesen.

Die vierte Anleitung: Der Startturm und die Rakete

Am Ende kommt es zum großen Finale. Alleine für den großen Startturm sind 109 Bauschritte nötig, auch hier kommt eine 16 x 16 Noppen große Platte als Basis zum Einsatz. Ich freue mich unter anderem über mehrere kleine Mechaniken. Beispielsweise zwei Rohre, die beim Start der Rakete automatisch zur Seite klappen. Oder den Aufzug, der mit einer Seilwinde nach oben gezogen werden kann. Das ist richtig klasse und sorgt für großen Spielspaß.

Der Bau des Startturms selbst ist eigentlich nicht besonders aufregend, zumal sich bestimmte Bauschritte ja mehrfach wiederholen, was bei der Art der Konstruktion wenig verwunderlich ist. Anders als bei majestätischen Tiger, bei dem das dritte und vierte Bein wirklich langweilig sind, erfreut man sich beim Startturm des Raumfahrtzentrums einfach ständig darüber, dass er immer größer und größer wird.

Knapp 100 Bauschritte entfallen im Anschluss auf die 42 Zentimeter große Rakete, die wirklich, wirklich sehr stabil gebaut ist und nicht einfach nur so da steht. Denn drei große Formteile können geöffnet werden: Ganz unten ist ein kleiner Octan-Tank versteckt, in der Mitte findet ein Mond-Buggy Platz und oben können die beiden Astronauten in die Rakete gesetzt werden. Ganz realistisch ist das nicht, aber darauf kommt es bei einem Set für Kinder wohl wirklich nicht an. Klasse: Die beiden weißen Treibstofftanks an der Seite können einfach an- und abgesteckt werden.

Wenn da nur nicht der Preis wäre

Nur mal zum Vergleich: Ich habe vor einiger Zeit mit meinem Sohn eine Rakete von GUDI aufgebaut, ebenfalls mit Startturm. Die hat nur rund 25 Euro gekostet, also nur einen Bruchteil des Raumfahrtzentrums. Dafür bekommt man aber auch nur ein wackeliges Gerippe und eine Rakete, die beim Spielen ständig auseinander fällt. Das kann bei diesem LEGO-Set so schnell nicht passieren.

Es besteht aber kein Zweifel daran, dass die unverbindliche Preisempfehlung des LEGO City 60351 Raumfahrtzentrums einfach zu hoch ist. 139,99 Euro sind deutlich zu hoch angesetzt. Auf der Teil-Exklusivität wird es mit Rabatten in Höhe von 35 oder 40 Prozent aber wohl schwierig. Für mich liegt die Schmerzgrenze des Sets bei rund 100 Euro.

LEGO City 60351 Raumfahrtzentrum

139,99 EUR 122,99 EUR